Du wünschst Dir Ehrlichkeit von Deinem Partner, oder?
Wirklich?
„Du bist manchmal viel zu faul.”
„Du tust oft so, als wärst Du offen, aber Du redest nur über das, was Dich gut aussehen lässt.”
„Du verlangst Loyalität, aber Du bist selbst schnell raus, wenn’s für Dich unbequem wird – da ist gar nix loyal dran!”
„Du sagst, Du bist ehrlich – aber Du lügst, sobald’s sozial klüger ist.“
Und wie klingt das so für Dich?
Ehrlich, oder?^^
Aber klingt das nach der Ehrlichkeit, die Du Dir wünschst – oder nach der, die Du nicht so wirklich favorisierst?
Alle wollen Ehrlichkeit – also so nach außen hin postuliert.
Aber kaum jemand erträgt sie, wenn sie persönlich wird.
Wie ehrlich bist Du – so in echt?
Nicht im Kopf, nicht auf Insta, sondern in Deinen Taten, Gesprächen, Reaktionen.
Wenn’s unbequem wird – nciht bei forhen Botschaften, sondern bei negativen Nachrichten.
Wenn Ehrlichkeit nicht glänzt, sondern kratzt.
🤔 Was meinen Menschen eigentlich, wenn sie von Ehrlichkeit reden?
Mal ehrlich:
Was meinen Menschen eigentlich, wenn sie von Ehrlichkeit reden?
Wenn Du genau hinhörst, ist das oft gar keine Einladung zur Wahrheit – sondern eine Forderung nach Bestätigung.
„Sei ehrlich“ heißt in Wahrheit meistens: „Sag bitte das, was ich hören will – aber nenn es Wahrheit, damit’s edel klingt.“
Für viele ist Ehrlichkeit ein Image-Label.
Etwas, das man sagt, um integer zu wirken – nicht um es zu leben.
Ehrlichkeit wird wie Parfum benutzt: sparsam aufgetragen, damit’s angenehm riecht, aber ja nicht so viel, dass jemand husten muss.
🧠 Die Steigerungs-Show – manche sind sogar „super ehrlich“
„Ich bin super ehrlich!“
„Ich bin 1000 % ehrlich!“
Wenn Du Ehrlichkeit steigerst, hast Du mich voll und ganz überzeugt!! Ehrlich! Aber halt vom Gegenteil 😉
Also warum steigern Menschen Ehrlichkeit?
Weil ehrlich allein nicht mehr reicht, um glaubwürdig zu wirken.
Weil sie wissen – tief drin – dass sie es nicht sind.
Sie übertreiben, um das Loch in der Glaubwürdigkeit zu stopfen.
Wenn jemand „super ehrlich“ sagt, hör genau hin:
Da spricht nicht Authentizität.
Da spricht Unsicherheit.
Da spricht das schlechte Gewissen, das sich selbst überzeugen will.
Du kannst ehrlicher als Person XYZ sein, aber nicht ehrlicher als ehrlich 😉
Du kannst aber aufhören, so zu tun als wärst Du “super ehrlich” und einfach ehrlich werden.
🧩 1000 % ehrlich – das Parfum der Selbstdarsteller 😏
„Ich bin 1000 % ehrlich“ heißt übersetzt:
„Ich will, dass Du mir glaubst – obwohl ich’s selbst nicht tue.“
Diese Übertreibung ist kein Zeichen von Mut, sondern ein Schrei nach Glaubwürdigkeit.
Je lauter jemand betont, wie ehrlich er ist, desto weniger vertraut er der eigenen.
Ehrlichkeit braucht keine PR-Kampagne.
Sie braucht Substanz.
Frag Dich selbst:
Wann hast Du das letzte Mal das Bedürfnis gehabt, Deine Ehrlichkeit zu betonen?
Warum?
Wen wolltest Du überzeugen – den anderen oder Dich selbst?
Wenn Ehrlichkeit echt ist, merkt man’s.
Wenn Du sie steigern musst, weißt Du, dass sie fehlt.
⚖️ Hört Ehrlichkeit bei den meisten nicht bei positiven Nachrichten auf?
Hört Ehrlichkeit bei den meisten nicht genau da auf, wo’s unbequem wird?
Positives erzählt jeder – damit hat keiner ein Problem.
Was Schönes, was Erfolgreiches, was zum Angeben – klar, das wird geteilt. Stolz, offen, „ehrlich“.
Aber ganz ehrlich: Das ist doch Quatsch.
Kritisch und relevant wird Ehrlichkeit doch erst bei negativen und schwierigen Dingen.
Erst da beginnt sie überhaupt Sinn zu machen.
Jeder Hundsfotz schmückt sich damit, jede super positive Nachricht „ehrlich“ zu teilen – und findet sich dann auch noch fürchterlich authentisch dabei.
„Ich bin halt ehrlich, ich sag, wenn’s mir gut geht!“
Ja, bravo.
Applaus.
Das ist keine Ehrlichkeit – das ist Social-Media-Show mit Glitzerlack.
Aber sobald was nicht so Tolles passiert,
sobald’s unangenehm wird,
sobald’s kritisch, emotional, peinlich oder schmerzhaft wird –
zack: Teppich drüber.
Weg damit.
Nicht ansprechen, lieber Harmonie wahren, „Schwamm drüber“.
Geil!!!
Also sind jetzt positive Nachrichten unser Maßstab für Ehrlichkeit???
Oder was???
Oder müssen wir – um Ehrlichkeit wirklich beurteilen zu können –
nicht eigentlich bei kritischen, unangenehmen, negativen Themen erst anfangen?
Da, wo’s kratzt.
Da, wo’s Mut braucht.
Da, wo Du lieber ausweichst.
Denn genau da zeigt sich, ob Du ehrlich bist – oder vermeidend, konfliktscheu – so nen unter den Teppich-Kehrer.
🗣️ Freundschaften – ehrlicher bis zur Grenze oder bequem unehrlich?
Du redest von ehrlicher Freundschaft.
Aber wie ehrlich bist Du, wenn Dein Freund etwas Dummes tut?
Sagst Du’s ihm – oder hältst Du Dich zurück, um beliebt zu bleiben?
Du erwartest, dass Freunde ehrlich zu Dir sind.
Aber was machst Du, wenn sie es sind?
Zuhören – oder rechtfertigen? Oder bist Du verletzt und ziehst Dich beleidigt zurück?
Was hast Du erwartet?
Ehrlichkeit ist leicht, solange sie nicht kratzt.
Aber sollte Freundschaft nicht auch das aushalten – wenn es kratzt, aber keine böse Intention dahinter steckte?
Und Du?
Wie oft hast Du schon zugestimmt, obwohl Du innerlich „Bullshit“ gedacht hast?
💔 Dating – der große Selbstbetrug im Glitzergewand 🎭
Du suchst „ehrliche Menschen“.
Aber bist Du selbst ehrlich beim Kennenlernen?
Du zeigst Deine besten Seiten, Deine klugen Gedanken, Dein reflektiertes Ich.
Und verschweigst Deine Schattenseiten, Deine Unsicherheiten, Deine kleinen Manipulationen.
Du spielst nett, locker, reflektiert.
Und nennst das „authentisch“.
Ehrlich wär’s zu sagen:
„Ich will gefallen. Ich hab Angst, dass ich sonst zu viel bin.“
Aber das klingt zu nackt.
Also lügst Du charmant – und redest Dir ein, Du seist einfach vorsichtig.
Zum Glück bist Du damit ja nicht allein! Ihr führt zusammen ein nettes Schauspiel auf und nett es “Kennenlernen”.
Das Erwachen folgt dann erst später, wenn der Schritt in die Beziehung gegangen ist und sich ein Sicherheitsgefühl eingestellt hat und man sich dann so langsam zeigt mit seinen Macken – kann gefallen und alles fein sein – oder eben auch nicht – aber das echte Kennenlernen setzt dann hier erst ein.
💍 In Beziehungen – das Schweigen, das Du Ehrlichkeit nennst
Du sagst, Du bist ehrlich in Deiner Beziehung.
Aber sagst Du, wenn Du Dich unverstanden fühlst?
Wenn Du zweifelst?
Wenn Du nicht mehr weißt, ob Liebe oder Gewohnheit da ist?
Oder redest Du’s Dir schön, weil Du keine Lust auf Konsequenzen hast?
Und wenn Du merkst, dass Du etwas vorspielst – egal, wie klein – dann hör auf, von „Ehrlichkeit“ zu reden.
Dann hast Du sie längst eingetauscht gegen Frieden, Kontrolle oder Bequemlichkeit.
🪞 Kurze Selbstreflxion – Ehrlichkeit, wenn Du der Täter bist
Wann hast Du zuletzt jemandem etwas verschwiegen, um Dich selbst zu schützen?
Eine Wahrheit geglättet, um Deinen Ruf zu retten?
Oder etwas weggelassen, weil es Dich in ein schlechtes Licht gestellt hätte?
Wie hättest Du Dich gefühlt, wenn der andere das mit Dir gemacht hätte?
Vielleicht liegt das Problem nicht darin, dass andere unehrlich sind.
Vielleicht liegt es darin, dass Du Ehrlichkeit von anderen erwartest – aber für Dich selbst ein Rabatt-System eingeführt hast?
💼 Ehrlichkeit im Job – moralisch korrekt, aber nur solange’s sicher ist
Du hältst Dich für ehrlich bei der Arbeit.
Aber wie oft sagst Du, was Du wirklich denkst?
Wie oft nimmst Du den Mund zu voll, wenn der Chef da ist?
Wie oft deckst Du Deinen Kollegen, um selbst gut dazustehen?
Ehrlichkeit ohne Risiko ist Selbstschutz.
Ehrlichkeit mit Risiko ist Rückgrat.
Die Frage ist:
Welche Version lebst Du?
🪞 Kurze Selbstreflexion
Was wäre, wenn Dein Umfeld mit Dir so ehrlich wäre, wie Du behauptest, selbst zu sein?
Wenn Dein Kollege Dir ins Gesicht sagt: „Du bist faul geworden.“
Wenn Dein Freund Dir schreibt: „Du redest immer nur über Dich.“
Wenn Dein Partner sagt: „Du hörst mir zu, aber Du hörst mich nicht.“
Würdest Du das feiern – oder sofort in die Verteidigung gehen?
Vielleicht willst Du Ehrlichkeit gar nicht.
Vielleicht willst Du nur, dass sie sich angenehm anhört.
🧘♀️ Takeaway – Ehrlichkeit ist keine Stufe, sondern eine Entscheidung
Ehrlich zu sein bedeutet nicht, lauter zu reden.
Nicht, „super ehrlich“ zu sein.
Ehrlich heißt:
- Du stehst zu dem, was ist – auch wenn’s hässlich ist.
- Du hörst auf, Dich selbst zu beschönigen.
- Dich selbst nicht länger anzulügen.
- Dinge auszusprechen, die Dich nicht im besten Licht dastehen lassen.
- Du nimmst in Kauf, dass andere Dich dafür nicht mögen.
Du kannst nicht „ehrlicher“ sein – nur konsequenter.
Und wenn Du jemanden sagen hörst, er sei „super ehrlich“, weißt Du:
Da redet jemand über sein Image, nicht über sein Verhalten.
Wer Ehrlichkeit wirklich lebt, redet selten darüber.
Also, wie ehrlich bist Du – wirklich?
Nicht in Worten.
In Verhalten.
In Entscheidungen.
In Momenten, in denen’s was kostet. 💡
💬 Und Du so?
Wie ehrlich bist Du? Und wie viel Ehrlichkeit hältst Du aus?
Überdenkst Du Deinen Wunsch nach Ehrlichkeit gerade nochmal?^^
Wo redest Du Dir noch was schön, wo übertreibst Du Deine eigene Aufrichtigkeit?
Oder sehe ich das hier zu eng? Man kann die Kirche mal ruhig im Dorf lassen. 😉
Was denkst Du? Lass es mich wissen – hau einfach nen Kommentar raus.
Oder schreib uns sogar nen eigenen Beitrag:
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Ohne Maske. Ohne Filter. Ohne „super“. Nur echt. 🌿